Ernährung in der Wundversorgung
Bei Patienten mit chronischen Wunden spielt die Ernährung eine besondere Rolle. Wunden verursachen eine größere Stoffwechselbelastung, sodass der Bedarf an Nährstoffen wie Vitamine und Mineralstoffe erhöht ist. Gleichzeitig werden beim Heilungsprozess für den Zellaufbau mehr Eiweiß und Energie benötigt. Eine Fehl- oder Mangelernährung kann deshalb die Wundheilung verzögern. Eine optimale Ernährung kann dagegen helfen, eine rasche Heilung chronischer Wunden zu unterstützen. Die Ernährung sollte deshalb immer ein wichtiger Bestandteil der medizinischen Gesamttherapie bei chronischen Wunden sein.
Die wichtigsten Nahrungsbestandteile
Eiweiß ist ein wichtiger Zellbaustein für Körper- und Abwehrzellen, Enzyme und Hormone.
Enthalten in: Milchprodukten, magerem Fleisch, Fisch, Ei, Hülsenfrüchten, Soja
Tagesbedarf: circa 1 Gramm Eiweiß je Kilogramm Basiskörpergewicht
Kohlenhydrate sind die wichtigste Energiequelle für den Körper. Eine ausreichende Versorgung verhindert den Abbau von körpereigenem Eiweiß zur Energiegewinnung.
Enthalten in: Reis, Nudeln, Kartoffeln und Brot
Tagesbedarf: circa 350 bis 400 Gramm
Eisen fördert den Sauerstofftransport zu den heilenden Wundgeweben. Es ist wichtig für gesundes Narbengewebe.
Enthalten in: Fleisch, grüne Gemüsesorten, rote Beeren. Schwarztee verhindert die Eisenaufnahme
Tagesbedarf: 10 bis 15 Milligramm
Zink fördert die Wundschließung, stabilisiert die Zellmembranen und unterdrückt den Entzündungsprozess.
Enthalten in: Fleisch, Nüssen, Dinkel, Getreideprodukten
Tagesbedarf: circa 15 bis 30 Milligramm
Vitamin A ist wichtig beim Aufbau der Haut und Schleimhaut.
Enthalten in: Milchprodukten, Käse, Ei, Karotten, Innereien
Tagesbedarf: circa 15 Milligramm
Vitamin E unterstützt das Immunsystem und wirkt entzündungshemmend.
Enthalten in: pflanzlichen Ölen wie Weizenkeim-, Distel-, Rapsöl, Nüssen
Tagesbedarf: circa 200 bis 400 Milligramm
Vitamin C fördert die Kollagenbildung (wichtiger Faserbestandteil von Haut, Knochen, Sehnen, Knorpel, Blutgefäßen), unterstützt die Abwehrreaktion bei Infektionen und verbessert die Aufnahme von Eisen im Dünndarm.
Enthalten in: Zitrusfrüchten, Beerenfrüchten, reine Fruchtsäften, Rohkost, Salat
Tagesbedarf: circa 500 bis 1.000 Milligramm
Omega-3-Fettsäuren steigern die Durchblutung und beeinflussen das Immunsystem.
Enthalten in: Seefisch
Wochenbedarf: 1 bis 3 Seefischmahlzeiten
Bedarf an Kalorien und Flüssigkeit
Kalorien
Tagesbedarf: circa 30 Gramm je Kilogramm Basiskörpergewicht
Flüssigkeit
Tagesbedarf: circa 40 Milliliter je Kilogramm Basiskörpergewicht (circa 1,5 bis 2 Liter) in Form von Leitungswasser, Mineralwasser, ungesüßten Kräuter- oder Früchtetees, verdünnten Obst- und Gemüsesäften. Auch Kaffee ist erlaubt.
In der durchschnittlichen Tagesernährung sind bereits 800 bis 1.000 Milliliter enthalten.